3D360 Panoramen
- 3Dimages
- Offline Autor
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 34
- Beiträge: 131
Heute sind es Stereo-Kugelpanoramen.
3D360 kürze ich das gerne ab. Also 360 Grad horizontal und 180 Grad vertikal.
Alles begann mit dem Kauf einer modernen VR-Brille (Oculus Quest, dann Quest2). Ich habe das Teil aufgesetzt und war begeistert von der virtuellen Realität. Dass ich das Gefühl bekomme, wirklich an einem Ort zu sein. Ich kann mich umschauen wie in der Realität. Alles ist dreidimensional.
Das ist es doch, was ich von Beginn an schon immer wollte und weshalb ich 35 Jahre lang 3D Fotos gemacht habe: um später wieder den Eindruck zu bekommen, wie es "dort" war. Je größer das Bild, desto besser. Also Beamer und Leinwand. Noch besser: IMAX 3D.
Aber alle herkömmlichen 3D-Verfahren haben einen Nachteil: ich als Betrachter bin zur Immobilität verdonnert. Darf mich nicht bewegen, den Kopf nicht drehen. Denn sonst bewegt sich das Bild oder zerfällt. Diese Immobilität ist unnatürlich und meines Erachtens der Hauptgrund, warum sich 3D wieder mal nicht im häuslichen Wohnzimmer durchgesetzt hat. Die Menschen möchten einen Film genießen, auf der Couch "herumflezen", schräg schauen, wenn sie im Arm der Partnerin/des Partners liegen. Das geht bei 3D-Betrachtung nicht. Da müssen beide schön brav wie Schulkinder nebeneinander sitzen. Das ist der Tod des Gemeinsamgefühls. Auch deshalb stirbt das 16:9-3D wieder den langsamen Tod ...
Aber: 3D lebt und wird stärker!
Seit dem Facebook die Firma Oculus gekauft hat, erlebt die VR-Branche einen Boom. Alle Inhalte auf einer VR-Brille sind in der Regel stereoskopisch. Ausnahme sind die Kugelpanoramen von Google Streetview sowie die Mono-360 Grad Filme von Youtube und andere 2D Filmdokumentationen. Ansonsten ist alles in der Brille in 3D. Angefangen von den Bedienmenüs, den Spielen, es gibt fantasitische 3D-Filmreportagen (3603D auf der ISS - frei schwebende Kamera ... da ist man live dabei und schwebt frei mit). Die Killerapplikation ist Google Earth VR: die Welt in 3D entdecken, fliegend wie eine Drohne.
Also habe ich mich erst mal mit Mono-360 Grad Panoramen beschäftigt und ein Jahr 3D-Fotografie mal links liegen lassen. Habe Low-Quality-Aufnahmen gemacht (GoProMax, QooCam8k), und respektable Hochqualitätsaufnahmen mit einer Kamera an Nodalpunktadapter auf Stativ, mit 9 Bildern (inkl. Nadirbild) ist ein Kugelpano fertig.
Damit habe ich mich in Kugelpanoramafotografie eingearbeitet. Aber ... als alter Stereoskopiker ... hat es mich gewurmt. Ich vermisste 3D. Das Räumliche.
Leider ist 3D360 für den Hobbyisten nicht ganz so einfach lösbar. Die fertigen Kamerasysteme, die es gibt, liegen preislich bei €5000.-- (schlechte Qualität, macht kein Spaß) bis €50000.-- (Profiqualität, annehmbar).
Aber es geht doch! Auch für uns Amateure. Durch meine Internetsuche bin ich auf Herrn Hopf von PT4Pano aufmerksam geworden, der in seinem Blog eine Omni-Stereotechnik beschreibt, die er selbst vor einigen Jahren entwickelt hat. Mit seiner Erlaubnis verlinke ich hier direkt auf den Artikel:
PT4Pano Blog Stereo-Panorama
PT4Pano Omnistereo
Hier hat Herr Hopf Pionierarbeit geleistet und die Quadratur des Kreises hinbekommen. Mit 24 Bildern bekommt man ein technisch hochwertiges Kugelpanorama in 3D, welches auf der VR-Brille den Eindruck erweckt, "wieder da" zu sein. Man kann sich umschauen, nach oben und unten, überall Bild. Lediglich im Zenit und im Nadir fehlen jeweils 20 Grad Bildinformation. Allerdings schaut man da auch so gut wie nicht hin.
Der Verarbeitungsprozess ist hochkomplex und erfordert Fachwissen in 3D wie auch in Kugelpanoramatechnik und den Einsatz von Profi-Stitchingprogrammen. Mit kostenlosen Lösungen funktioniert es nicht. Denn der Stitching-Prozess muss den 3D-Regeln angepasst werden, normalerweise machen die Programme aber ihr eigenes Ding. Lediglich Profilösungen lassen Manipulationen der Verarbeitung zu.
Mit Hilfe von Herrn Hopf habe ich mich in einem Zeitraum von 4 Monaten über Herbst und Winter eingearbeitet und bin jetzt in der Lage, qualitativ hochwertige Stereo-Kugelpanoramen zu fotografieren und im Post-Prozess zu stitchen. Die Aufnahme ist natürlich aufwändig und erfordert neben einem stabilen Stativ auch einen qualitativ hochwertigen Rotator, bei dem die Rastpunkte pixelgenau reproduzierbar einrasten (Adieu China-Teile). Ich habe mich dann nach einigen Wochen für eine High-End Profilösung entschieden und lasse nun mittels eines Seitz Roundshot per Knopfdruck das Pano automatisch fotografieren - man gönnt sich ja sonst nichts ... Somit kann ich selbst sogar Teil des Bildes sein, oder ich laufe auf der Kamerarückseite mit um das Stativ herum und bin nicht auf dem Bild zu sehen.
So. Jetzt seid ihr sicher auf ein Bildbeispiel gespannt.
Leider kann man nur bis maximal 2MB Anhang Bilder hier hochladen, damit bekommt man aber lediglich einen ersten Eindruck. Diese Bildergröße ist nicht geeignet, in VR angeschaut zu werden, da dort stark vergrößert wird.
Hier die beiden Bildversionen in voller Auflösung zum Download:
Bild zur Betrachtung auf dem Handy: Download Handy_360sbs.jpg
Android: App VR Mediaplayer, Handy im OWL Betrachter (magnetisch gehalten) oder beliebig anderem Stereoskop.
Hier liegt das gesamte Bild hinter dem Scheinfenster, damit es keine Scheinfensterkonflikte gibt. Man kann sich umschauen, aber es gibt natürlich nicht den immersiven Effekt, weil der OWL-Betrachter und andere Stereoskope das Bild nicht so stark vergrößern.
Bild für eine VR Brille: Download VR-Brille_360_3DH.jpg
Das Bild liegt teilweise vor dem Scheinfenster. Weil ... es auf der VR Brille kein Scheinfenster mehr gibt, es ist wie in Realität (wie geil ist das denn?) ... und der Fernpunkt nicht weiter auseinander liegen darf als der durchschnittliche Augenabstand. Wer will schon nach außen schielen
Die Apps der VR-Brille (ich kann hier nur für Oculus Rift/Quest sprechen) nehmen nur eine bestimmte Dateigröße und am liebsten hSBS oder hTB an, ansonsten stürzen sie ab. Der Dateiname der Bilder ist nach den vr-Namenskonventionen schon so gewählt, dass die Apps automatisch das Bild als 3603D darstellen. Die kostenlose App DEO VR Player kann das, ist aber nicht so komfortabel. Die kostenpflichtige App Pigasus Player ist frei konfigurierbar und kann sogar einen automatischen Bildwechsel oder 2D/3D Kugelpanos und 360 Grad Videos gemischt abspielen, ohne dass der Betrachter etwas einstellen muss.
Hier noch mein 3D360 Kamerasetup
So. Warum schreibe ich das alles?
> Um meine Begeisterung für diese neuen Techniken rüberzubringen.
> Es ist die Zukunft von 3D. Weltweit. Während 16:9-3D stirbt, ist 3D im VR-Bereich omnipräsent und die Innovationen reißen nicht ab. Mit dem Matterport System (Mono-Kugelpanoramen werden auf ein digitales Geländemodell gemappt) werden jetzt schon 3D Rundgänge durch Museen oder Häuser (digitale Hausbesichtigung) realisiert. Der Markt boomt. VR etabliert sich in immer mehr Anwendungsbereichen. Täglich kommt was Neues hinzu. In wenigen Jahren werden viele Menschen ein VR-Headset haben, online-Meetings abhalten, sich in Facebook-VR treffen, und alle können digital auf geteile VR-Inhalte zugreifen, jetzt auch schon über Youtube.
> Es ist Goldgräberstimmung, man ist "Pionier".
> Es macht riesen Spaß. Weiterentwicklung heißt: lebendig sein.
> Das Ergebnis ist durch die Immersion in der VR-Brille grandios.
Ich habe mich so an das Umherschauen in den Bildern gewöhnt, dass ich gar nichts anderes mehr will ... ich erwische mich, dass ich mich bei meinen herkömmlichen 3D-Bildern umschauen will und bin dann enttäuscht dass es nicht geht.
Gibt es hier im Forum Gleichgesinnte? Ich würde gerne mit einigen Leuten Bilder tauschen, um Futter für meine Quest zu bekommen
Herzliche Grüße
Erik
3Dimages
Auf Wunsch des Autors wurde hier folgende Passage nachträglich eingefügt:
Bild für Smartphone (App VR Mediaplayer) oder mal zum reinschauen auf dem Computer.
Größe 20MB, Auflösung 20000*5000 SBS
Handy_360sbs.jpg
Bild für die VR-Brille (Oculus: DEO VR Player oder Pigasus Player)
Größe 10MB, Auflösung 10000*5000 hSBS
Der Bildname beinhaltet bereits die Steuerung der Apps, so dass das Bild korrekt als 3D-Kugelpano gezeigt wird.
VR-Brille:360_3DH
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- machzwei
- Offline
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 35
- Beiträge: 129
Habe mir Dein Foto herunter geladen. Es ist allerdings sehr klein.
Ich möchte mir die Technik/Bildbeispiele gerne mal in Hochauflösung - wenigstens VollHD - auf dem Smartphone oder besser auf einem 3D-TV ansehen. Ist das möglich?
Danke sagt Ralf
Behauptungen können einfach durch Bild- und Videobeispiele belegt werden
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- 3Dimages
- Offline Autor
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 34
- Beiträge: 131
wenn Du auf "Download Handy_360sbs.jpg" klickst kommst Du auf meine Dropbox. Dort rechts dann auf die 3 Punkte (mehr) klicken und dann Herunterladen.
Das Bild ist 26000*6500 Pixel groß und 25MB stark ... das sollte für Smartphone oder Bildschirm genügen
Aber Achtung: wenn du es einfach nur als Bild anschaust ist natürlich alles verzerrt. Es muss in einem Panorama-Programm (Smartphone) angeschaut werden, damit alles stimmt.
Gruß Erik
p.s. wäre nett wenn Du nicht nur Danke im Text schreibst, sondern auch im Beitrag ganz unten links auf "Danke" klickst
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- gpherbig
- Offline
- Moderator
- Dank erhalten: 12
- Beiträge: 25
hier gibt es durchaus Gleichgesinnte, und das schon sehr lange! Die SIG 3D-Panorama beschäftigt sich seit 2016 mit diesem Thema, allerdings nicht ununterbrochen: stereoskopie.org/de/angebote/spez-intere...pen/3d-panorama.html . Ziel dieser SIG war/ist es, Software und Hardware vorzustellen, damit jeder Interessierte 360° 3D-Panorama-Aufnahmen machen und ansehen kann. Wir sind noch nicht am Ziel, haben aber schon einige Meilensteine erreicht.
Kurze Bilanz:
Theorie: Aus dem Papier im Anhang kann man erkennen, dass man für 360° mindestens 64 Einzelbilderbilder braucht, damit die Stichingfehler im Raumbild nicht dominieren.Hardware: Da Einzelbilder also einen relativ hohen Aufwand erfordern (Deine Hardware bestätigt diese Annahme) hat die SIG bisher die Videomethode weiter verfolgt. Ein einfacher Videodrehteller ist sehr viel günstiger, siehe dazu auch die Aufnahme im Anhang.
Software: Jede seit 2016 ausgelieferte Cosima Version besitzt die Möglichkeit aus zwei Roundshot-Einzelvideos ein 360°-Panoramabild zu berechnen (auch ohne Lizenz ohne Logo und seit 0.9i2 auch in 4k). Die Anleitung dazu gibt es im SIG-Forum. Die Software erkennt Anfang und Ende automatisch und entwackelt auch primitivste Eieruhren-Drehteller. Die Korrektur aller geometrischen Fehler sowie eine Disparitätskontrolle verstehen sich von selbst. Ein Beispiel ist auf der DGS-Homepage zu sehen: stereoskopie.org/de/angebote/spez-intere...pen/3d-panorama.html . Einschränkung: Die Software produziert nur Zylinderpanoramas und keine Kugelpanoramas! Wer also ein Videogespann hat, kann fast ohne Zusatzkosten z.B. mit einer TZ10 Panoramas mit etwa 6000x1280 Pixel herstellen. (FullHD: 10000x1920, 4k: 20000x3840 Pixel).
Viewer: Hier haben wir leider noch nichts vorzuweisen! Wir sind auch hier an preisgünstigen Lösungen für Jedermann interessiert. Kannst Du oder irgend jemand anders eine Empfehlung aussprechen, wie diese Panoramabilder einfach zu betrachten sind, z.B. mit einem hochauflösenden Smartphone (Sony Xperia Z5 Premium) und hochwertigem Viewer (Bühlmann-Viewer)? Welche Apps kommen da in Frage? Ich sehe in Deinem Post den VR Media Player genannt. Ist das die ultimative Lösung oder gibt es Alternativen z.B. auch für Apple?
Danke und Gruß
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- 3Dimages
- Offline Autor
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 34
- Beiträge: 131
vielen Dank für Deine Infos. Ich hatte mich tatsächlich zu Beginn auch mit Zylinderpanoramen befasst. Nur um ganz schnell zu merken: das reicht bei Weitem nicht!
Erinnerung: mir geht es um Panoramen für VR-Headsets. Denn nur hier kann der Eindruck entstehen, "im, Bild" zu stehen, es sieht wieder genauso aus wie zum Zeitpunkt des Fotografierens.
Ich vergleiche das mal so: Du kaufst Dir einen Polmonitor, schaust aber alle Bilder mit Dubios an. Das macht keinen Sinn, du vergibst Dir das, wozu Du den Monitor überhaupt gekauft hast. Dubois geht auf jedem Endgerät, dafür hättest Du den nicht kaufen brauchen. Analog hier: Du setzt eine VR-Brille auf und hast überall Bild. Dann siehst Du plötzlich ein Zylinderpanorama. Das wirkt, wie wenn Du in einem dunkeln runden Raum (Pavillon, Aussichtsraum) stehst - der schwarze Bereich (Boden und Decke) ist größer als das eigentliche Bild - und schaust durch relativ kleine Fenster nach draußen. Auch hier wieder Scheinfenster - alles muss dahinter liegen. Mir hat das nicht gefallen, und allen Freunden, denen ich meine ersten Versuche zeigte, fanden das allenfalls nett und fragten mich, warum ich kein größeres Bild habe. Ich hätte doch bisher immer überall Bild gehabt (tja ... die Kugelpanos waren aber MONO ...)
Also bleibt nur der Weg zum Stereo-Kugelpanorama. Eigentlich müsste jetzt der Threadtitel angepasst werden, denn der jetzige Titel erweckt den Eindruck, es gehe grundsätzlich um Stereo-Panos. Kann den aber nicht mehr verändern. Mein Fehler, hab ich bei der Threaderstellung nicht dran gedacht
Dies zur Erklärung, warum ich auf dem Kugelpano "herumreite". Weil mich nur das interessiert. Und weil auch das in meinen Augen die Zukunft ist. Wie ich oben schon schrieb, wächst der VR-Markt explosionsartig, die Brillen werden immer leistungsfähiger und günstiger, immer mehr Menschen haben so ein Gerät und die VR Brille ist bereits das beste (3D)Betrachtungsgerät im Panoramabereich, da braucht man gar nichts weiter suchen. Für die Allgemeinheit schon gar nicht, denn welcher Smartphonebesitzer hat schon ein Stereoskop zu Hause? Die neueste Brille (Quest2) gibt es in der kleinsten Austattung für 250-300 Euro. Millionenfach verkauft. Weltweit. Alle über Facebook miteinander verbunden, Inhalte können ganz einfach geteilt werden. Ich habe schon viele Bilder z.B. an einen schwerkranken Freund ins Krankenhaus geschickt, der im Krankenbett mit der VR-Brille die Welt bereist. Der hat sich sowas von gefreut, das Gefühl zu haben, wirklich im Wald zu stehen ... er hat das als Meditationsbild genutzt, welches ihm Kraft gegeben hat. Mit einem VR-Kugelpanorama kann man Menschen wirklich "berühren". Besonders, wenn es sich um Sehnsuchts-Orte handelt, die diese Personen nicht bereisen können. Mit einem hochauflösenden Smartphone und einem Hochqualitäts-Viewer ist solch ein Effekt nicht erreichbar.
Zur App: Ich habe die Möglichkeit, dieses Pano auf dem Smartphone anzuschauen, hier nur angeboten, damit auch alle Interessierten mal draufschauen können, welche keine VR-Brille besitzen. Diese Bilder sind aber nicht für´s Smartphone gemacht, da würde ich tatsächlich dann auf Zylinderpanos wechseln. Ich selbst schaue diese Bilder ausschließlich auf der VR Brille an. Unter Android wären Google Cardboard und der VR Mediaplayer die mir bekannten Programme, welche ein 3D-Kugelpanorama stereoskopisch darstellen können. Zylinderpanoramen können auch noch mit 3Dstereoid (der App des SPM-Programmierers) angeschaut werden, sogar mit Nutzung des Gyroskopes für den Schwenk nach links und rechts. iOS habe und kenne ich nicht.
Ich bin ganz bei Dir, ein Zylinderpanorama kann man mit normalem Weitwinkel herstellen. Da braucht es dann viele, sehr viele Bilder. Kugelpanos dagegen können nur mit Fisheye aufgenommen und auch nur mit einem entsprechenden Stitchingprogramm verarbeitet werden. COSIMA (nutze ich für meine normalen 3D-Bilder) kann das nicht leisten. (Noch nicht?)
Wird ein Portraitfisheye benutzt, kann man die Anzahl der Bilder auf 24 reduzieren ohne sichtbare Fehler bis in den Nahbereich von 1,7 Meter (Stativhöhe, da beginnt der Boden auf dem Bild, das ist der feste Nahpunkt, der immer drauf ist). Meine Basis ist knapp 7cm. PTGui bringt mir einen mittleren Fehler beim Stitchen von 3-4 Pixel. Ja, das ist vielleicht viel wenn man ein hochauflösendes Bild auf einem Monitor stark vergrößert und nach Fehlern sucht. Aber in einer VR-Brille ist das selten wahrnehmbar. Sind Objekte näher (z.B. Äste) kann ein kleiner Fehler sichtbar werden, der dann meist im oberen Bildbereich liegt, wo er nicht sofort auffällt. Was dann eher fehleranfällig ist sind Bewegungen durch Wind oder Wasser im Bild, die sich zwar nicht stereoskopisch, aber an den Stitchinglinien zeigen. Deshalb bringt jede Erhöhung der Bildanzahl in der Naturfotografie wieder eine Erhöhung der Bewegungsfehler mit rein. Wenn das Bild doppelt so lange braucht bis 360 Grad fotografiert sind, ziehen z.B. die Wolken ein ganzes Stück weiter und machen im Anschluss an das erste Bild wieder Probleme. Deshalb sollte das Fotografieren schon möglichst rasch erfolgen.
In Innenräumen sieht es natürlich anders aus. In einer Kirche mir Nahpunkten unterhalb 1,7 Meter (Kirchenbank) kann ich die Bildanzahl auf 36 oder 48 problemlos erhöhen.
Mit der Videotechnik hatte ich auch geliebäugelt. Für VR-Kugelpanos kommt diese allerdings aus 3 Gründen nicht in Frage:
1) Ein Bild für die VR Brille wird ja um den Betrachter "gelegt". Bildhöhen kleiner 5000 Pixel erzeugen schon bei jetzigen Brillen sichtbare Qualitätseinbußen. Das Pano wird ja nicht mit der vorhandenen Brillenauflösung als Ganzes angeschaut, sondern man sieht einen stark vergrößerten Ausschnitt, je nach dem, wohin man schaut. Die nächste Brillengeneration ist bereits in der Mache und wird schon bald mit noch höherer Auflösung auf den Markt kommen. Also eher 6000 Pixel Bildhöhe. Hier einen Kompromiss bei der Aufnahme einzugehen wäre eine vermeidbare Beschränkung. Wenn ich schon den Riesen Aufwand betreibe, dann sollte das Ergebis auch qualitativ überzeugen.
2) Ich fotografiere grundsätzlich im RAW Format, um das Beste aus den Bildern herauszuholen (ein Video kann das nicht leisten)
3) Gerade in Innenräumen brauche ich ja oft eine längere Belichtungszeit und ggf. HDR. Da mache ich dann 2*24*3 Aufnahmen für ein Motiv ... und PTGui kann die alle in einem Schritt verarbeiten, erkennt die HDR Aufnahmen und fasst diese zu Dreiergruppen zusammen. Auch hier analog zu COSIMA: in einem Renderschritt wird das gesamte Pano berechnet - aus RAW Bildern!. Ein Stereo-Panorama braucht nach PTGui nicht mehr nachbearbeitet zu werden. Kann COSIMA denn die direkte RAW-Eingabe?
Ich finde es klasse, dass es diese SIG für Zylinder-Stereopanoramen gibt. Mein Anwendungsgebiet jedoch ist die VR-Brille, und da braucht es Stereo-Kugelpanoramen. Zylinderpanos sind eher für´s Smartphone, Monitor oder Bilderfilm (langsamer horizontaler Schwenk ... passt wunderbar).
Vielleicht kann der Mod (das bist ja Du ...) den Threadtitel anpassen? 3D360 Kugelpanoramen? Damit keine weiteren Missverständnisse entstehen?
Herzliche Grüße
Erik
3Dimages
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- machzwei
- Offline
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 35
- Beiträge: 129
das Herunterladen Download Handy hat nur im kleinen Format geklappt.
Aber ich habe zunächst - nach Durchsicht der interessanten Beiträge - und bei DGS sowie
Daten und Infos zur Quest2 - noch zwei für mich wichtige Fragen:
Kann ich die notwendige AUSRÜSTUNG auf einer Wanderung mitnehmen und dann an 20 - 30
Plätzen die Aufnahmen erfolgreich durchführen?
Welche Bearbeitungszeit ist dann pro Serie zu rechnen?
Gibt es die Möglichkeit z. B. die Quest2 mit gutem Material zu erproben?
Du kannst ganz kurz antworten.
Danke sagt Ralf
Behauptungen können einfach durch Bild- und Videobeispiele belegt werden
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- 3Dimages
- Offline Autor
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 34
- Beiträge: 131
das Kamerasystem wiegt 2,5kg, der Roundshot 2kg (man braucht ihn nicht, ist nur ein Komfortgewinn) plus Stativ ...
Ich habe mir einen Fotorucksack gekauft und schleppe 7,5kg reines Fotoausrüstungsgewicht. Plus Vesper und Trinken ...
So plane ich das mal dieses Jahr. Außerdem fahre ich wieder mehrere tausend Kilometer Rad, da habe ich alles in einer extra dafür angeschafften Satteltasche von VAUDE. Ich kann das noch, bin noch fit
Alles auspacken, Stativ aufbauen, Kameras draufsetzen und ins Wasser bringen, Pano aufnehmen, alles wieder einpacken, da bin ich bei 5-6 Minuten. Pro Shot. Wenn man an einem Ort ein weiteres Bild machen will, ist das ganze Stativ natürlich schnell komplett noch mal umgesetzt. Bei einer Wanderung heißt das: 10 Panos bedeuten eine Stunde Zeitverzögerung(!).
Ich denke, dass ich selten mehr als 10 Panos an einem Tag machen werde. Es ist eine ganz andere Art zu Fotografieren. Bisher kam ich an einem Ort, machte dort 20-30 Bilder und wählte nachher die 5-10 Besten aus, von denen dann 2-3 in den Bilderfilm kamen. Diese 2 Bilder haben natürlich den Ort niemals wirklich dargestellt.
Jetzt schaue ich mich um, lasse den Ort wirken, suche dann DEN Platz und mache dort das eine Pano. Vielleicht noch ein 2. mal Knöpfchen drücken zur Sicherheit. Ist alles auch für mich noch neu, bis Ende des Jahres habe ich in allem Routine und kann besser Auskunft geben.
Die Panos stitchen, das kann dann schon dauern. Es kann schnell gehen, bei einfachen Natur-Motiven 10-15 Minuten, ich kann mich aber auch mal 30-60 Minuten daran verkünsteln. Wenn es für die Automatik schwer ist, die Überlappunkspunkte zu finden, dann muss händig das Stitchen vorbereitet werden. Beim Stiting-Prozess hat man viele Stellschrauben und kann an etlichen Stellen (auf Kosten anderer Stellen) Korrekturen vornehmen. Wie schon geschrieben, habe ich mir das jetzt 4 Monate lang erarbeitet. Das ist eine ganz andere Art der Bildverarbeitung. Es gibt kein "Kochrezept" und keinen einfachen Weg. Man muss die Panoramafotografie beherrschen. Es kommt mir zu Gute, dass ich bereits ein ganzes Fotojahr ausschließlich Mono-Kugelpanos gemacht habe, dort an etliche Probleme kam, aus denen gelernt habe und so auch diese Technik "begriffen" habe, genauso wie s3D, welches ich jetzt 35 Jahre mache. 3D-Kugelpanos sind quasi die Hochzeit beider Disziplinen. In beiden muss man fit sein und verstehen, warum man was wie macht.
Du müsstest jemanden kennen, der eine moderne VR-Brille hat. Dann kannst du dort das Pano in einer VR-Player-App anschauen. Ich kenne halt nur das Oculus-Universum (Rift/Go/Quest).
Schade, dass das mit dem Download des Pano für´s Handy noch nicht geklappt hat. Leider gibt es hier keine PN, sonst hätte ich Dich nach Deiner eMailadresse gefragt und Dir die Datei mittels einem Filetransfer-Anbieter zugemailt. 25MB sind schon zu viel für so manches Postfach.
Ich schaue mich mal um ob ich von Google-Drive einen öffentlichen Downloadlink generieren kann. Ich finde eine Lösung, dass Interessierte auch in Zukunft die beiden Bilder runterladen können. Ich bleibe dran.
Herzliche Grüße
Erik
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- machzwei
- Offline
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 35
- Beiträge: 129
Ganz herzlichen Dank. Morgen studiere ich deine Infos genauer, bin jetzt nur am Smartphone.
Aber schon sehr interessant zu lesen!
Die Danke- Funktion suche ich hier noch. Ansonsten morgen.
Behauptungen können einfach durch Bild- und Videobeispiele belegt werden
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- gpherbig
- Offline
- Moderator
- Dank erhalten: 12
- Beiträge: 25
herzlichen Dank für Deinen sehr ausführlichen Bericht! Ich sehe ein, dass Du mit den Kugel-Panoramen schon eine ganze Stufe weiter bist! Und offensichtlich mußt Du beim Stitchen eine Menge Hand anlegen und deswegen auch viel Erfahrung mitbringen.
Einige Punkte erfordern aber noch Klärungsbedarf:
Also zunächst mal ist klar: in der Bildqualität kann die Videomethode nicht mithalten, aber dennoch: bei der Videomethode ist jedes einzelne Pixel mehrfach vorhanden und die Qualität des Ergebnisses ist deutlich besser als beim Einzelframe. Aber die Anzahl der Pixel in der Höhe ist momentan natürlich auf 4k beschränkt und das reicht ja entsprechend Deinen Ausführungen für ein Kugelpano nicht aus. Immerhin erlaubt die Videomethode einen vollautomatischen Stichingprozess und eine fehlerfreie Raumgeometrie. Ja, und wie man das auf der DGS-Homepage sehen kann, reicht sogar eine einzige Videokamera aus. Das Ergebnis ist übrigens perfekt und man kann die Stereobasis sogar noch nachträglich wählen. Aber, und das wird wohl der Hauptnachteil dieser Einkamera-Methode sein: es darf sich nichts bewegen (wie wir das bei der sequentiellen Stereofotografie ja schon kennen).
Zur Viewer-App: Danke für den Tipp, es einmal mit 3Dstereoid zu probieren. Tatsächlich hat mir bisher keine App, die ich ausprobiert habe, gefallen. Ich will einfach nur - abhängig von der Azimut-Blickrichtung - den relevanten Ausschnitt 1:1 auf dem Display sehen (der Polarwinkel soll ignoriert werden). Außerdem verzerren alle Apps, die ich bisher ausprobiert habe, das Bild am Rand und produzieren dadurch Höhenfehler. Das darf natürlich nicht sein!
Soweit ich den Programmierer von Cosima kenne , hat er nicht vor, das Stitchen von Kugelpanoramabildern einzubauen, eher das automatische Zusammenrechnen von 3 Videoläufen (unten - mitte - oben), aber aus den Gründen, die Du schon genannt hast, ist das für Naturaufnahmen eigentlich schon nicht mehr praktikabel. Btw.: RAW-Aufnahmen kann Cosima selbstverständlich direkt bearbeiten (bei ImageType Endung eintragen). Und damit nichts von der Farbauflösung verlorengeht, bitte die Ergebnisse als 16-Bit tif abgespeichern.
Dein Schneebild gefällt mir übrigens wirklich sehr gut! Nach meinem Verständnis gehört das aber doch in die Kategorie Zylinderpanorama, oder täusche ich mich da? Aber dann verstehe ich die schwarzen Streifen oben und unten nicht? Angenommen, ich würde eine ideale App für Zylinderpanoramas finden (also Höhe Display = Höhe des Bildes), dann beschränke ich doch damit meine sichtbare Bildfläche?
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
- 3Dimages
- Offline Autor
- Premium Mitglied
- Dank erhalten: 34
- Beiträge: 131
ganz kurz: Das Schneebild ist ein Kugelpano. Es wird 180 Grad vertikal geklappt. Du stehst im Innern der Kugel, die Innenfläche wird mit dem Bild gefüllt.. Im Zenit und im Nadir hast Du dann eine nicht abbildbare Fläche von 20 Grad. Das wirkt in der Draufsicht viel, in der VR Brille ist das ein kleiner Kreis. Im Nadir z.b. ist die schwarze Fläche kaum größer als die Fläche, die die Stativbeine belegen. Der Zenit ist auch nicht abbildbar, weil die räumlichen "Tortenstücke" zu klein werden.
Ich schrieb ja, das Bild ist für Handy und Computer & Co suboptimal, eben wegen der Schwierigkeit der Betrachtung. Kleine Ausschnitte daraus sind korrekt, so sieht das Bild mit der Android App VR Medienplayer ganz passabel aus. Erst auf der VR Brille entfaltet der kleine Ausschnitt seine immersive Wirkung. Hätte ich keine VR Brille, würde ich auch eher Zylinderpanos machen.
Herzliche Grüße
Erik
3Dimages
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.